Grillratgeber
Mit dem intensiven Aroma von Kräutern verleihst Du Deinem Grillgut den letzten Schliff. Egal ob Fleisch, Seafood oder vegane Alternativen. Frische Kräuter eignen sich hervorragend zum Marinieren, für Salatdressings und zum Garnieren von Barbecue-Spezialitäten. Wir verraten, welche Sorten sich zum Grillen besonders gut eignen und worauf Du bei ihrer Verwendung achten solltest.
Falls Du nicht den ganzen Ratgeber lesen magst, kannst Du hier direkt ins Kräuterbeet hüpfen:
Salbei: kraftvoll und dekorativ
Thymian: Ein Star der mediterranen Küche
Rosmarin: Ein wertvoller Klassiker beim Grillen
Oregano: Die Pizza- und Barbecue-Gewürzpflanze
Majoran: Der Alleskönner für Herzhaftes
Estragon: feinwürzig mit bitterer Süße
Basilikum: Sommer, Sonne, Sonnenschein
Dill: Der Milde für BBQ Gourmets
Viele Kräuter haben nicht nur positiven Einfluss auf die Genusswelt, sie stärken zudem unser Immunsystem, helfen bei Erkältungen und fördern diverse Körperfunktionen. Sie versorgen uns mit sekundären Pflanzenstoffen, Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium und Eisen sowie Vitaminen wie B-Vitamine und Vitamin C. Außerdem enthalten sie Gerbstoffe, Bitterstoffe und ätherische Öle, um nur einige der gesundheitsfördernden Substanzen zu nennen. Den ätherischen Ölen verdanken Kräuter ihren herrlichen Duft und ihre Bedeutung als Heilpflanzen.
Kräuter reduzieren die Bildung von gesundheitsschädlichen Stoffen (Heterozyklische aromatische Amine kurz HAA), die beim Grillen von Fleisch und Fisch entstehen. Das trifft beispielsweise auf Oregano, Rosmarin, Salbei, Basilikum und Thymian zu. Am stärksten zeigt sich dieser Effekt bei Rosmarin, weil sein Gehalt an Antioxidantien am höchsten ist. HAA lösen in unserem Organismus oxidativen Stress aus. In hohen Mengen wirken sie krebserregend. Kräuter zu Steaks, Würstchen und Co. zu essen, ist also grundsätzlich eine ausgezeichnete Idee. Allerdings sind die grünen Helfer aus dem Kräutergarten kein Freifahrtschein zum Essen von verkohltem Grillgut. Was beim Brutzeln schwarz wird, gehört in den Müll!
Legst Du auf ein Maximum an Geschmack, Aroma und Nährstoffen wert, ist die möglichst frische Verarbeitung von Zutaten empfehlenswert. Das gilt auch für Küchenkräuter beim Grillen. Im getrockneten Zustand verbrennen sie auf dem Grillrost schnell. Frische Kräuter sind gegenüber Grilltemperaturen robuster und deshalb die bessere Wahl beim Erhitzen. Sie lassen sich zum Aromatisieren auf den Grill legen oder mit hochwertigem Pflanzenöl zu raffinierten Marinaden für Fleisch, Fisch, Tofu, Grillkäse und Grillgemüse verarbeiten. Kräutermarinaden haben den Vorteil, dass Kräuteraromen reichlich Zeit haben ihre Wirkung zu entfalten.
Überschüssige Ölmarinade vor dem Grillen gründlich abtropfen lassen, um Fettbrand vorzubeugen oder Fettauffangschale unter den Rost stellen!
Getrocknete Kräuter haben aber durchaus ihre Daseinsberechtigung. Schließlich lassen sich überschüssige Kräuter, die während des Überangebots im Sommer nicht verzehrt werden, durch die Trocknung haltbar machen und in Herbst und Winter nach Herzenslust verwenden. So kannst Du Salate, Schmorgerichte und vieles mehr mit aromatischen Kräutern würzen, obwohl die Saison längst keine frische Ernte mehr zulässt.
Ob Kräuter frisch oder getrocknet zum Einsatz kommen sollten, hängt außerdem von der Sorte ab. Manche Kräuter sind im frischen Zustand zu sensibel zum Grillen. Sie werden entweder kurz vor Garzeitende hinzugefügt oder beim Servieren frisch über Gegrilltes gestreut. Andere Würzpflanzen erreichen den Höhepunkt ihrer aromatischen Intensität wiederum erst durch das Trocknen. Die Behauptung, alle Kräuter würden beim Trocknen Aroma verlieren, stimmt nicht. Es kommt auf die Sorte an.
Weitere Informationen zur Konservierung frischer Kräuter folgen am Ende dieses Artikels.
Die Auswahl an Kräutern und somit die Geschmacksvielfalt ist riesig. Während beispielsweise Koriander für Exotik sorgt, Oregano mediterrane Einflüsse in die Grillküche bringt und Schnittlauch sowie Bärlauch pikante Genussmomente garantieren, liefert Zitronenmelisse angenehme Frische. Obwohl Kräuter generell jede Menge Power vorzuweisen haben, gibt es besonders kräftige Vertreter, die beim Grillen herausragende Aromen entwickeln und mit dem rauchigen Charme bestens harmonieren. Unsere Lieblings-Grillkräuter:
Ob in Fett gebraten als exklusives Topping für Grillgemüse, in der Bratenfüllung, als Bestandteil von Saltimbocca alla romana (Kalbsschnitzel verziert mit Salbeiblatt und Schinken) oder als Aroma-Booster beim Kräutersteak: Salbei hat es in sich. Wobei der Geschmack zwischen kräftig würzig und mild süßlich stark sortenabhängig ist. Die Würze passt ausgezeichnet zu Fleisch, egal ob Schwein, Rind, Kalb oder Ente sowie Leber. Wie ein French Rack vom Kaiser Kalb mit Salbeimarinade gelingt, zeigt Markus von 0815BBQ:
Auch Süßwasserfische wie Forellen erhalten einen mediterranen Charakter. Allerdings ist beim Verfeinern von Seafood frischer Salbei ratsam, da er im getrockneten Zustand noch intensiver schmeckt und für Fisch zu herb wäre. Wählst Du bei Geflügel eine Salbeimarinade zum Aromatisieren, ist Zurückhaltung gefordert: Liegt Geflügelfleisch zu lang darin, schmeckt es übertrieben nach Salbei. Für Salate macht sich Salbei unter anderem toll in Form von Kräuteressig oder Kräuteröl. Allgemein lässt er sich gut mit Oregano, Rosmarin und Basilikum kombinieren.
Weil die Inhaltsstoffe, die für den intensiven Salbeigeschmack verantwortlich sind, insbesondere beim Erhitzen aktiviert werden, solltest Du die Blätter bereits während des Grillvorgangs einsetzen. Verwende das Küchenkraut aber stets in Maßen. Vor allem, wenn Du nicht sicher bist, ob Deine Gäste den Geschmack mögen. Das teilweise an Medizin erinnernde Aroma kommt nicht bei jedem gut an. Salbei im Zweifelsfall nicht zerkleinert untermischen, sondern sparsam als Topping in Form intakter Blätter platzieren, die jeder Esser nach Bedarf genießen oder entfernen kann! Aufgrund der dekorativen Optik mit einer Farbe zwischen Blau und Violett kannst Du Dir das Schnippeln sowieso sparen.
Salbei wirkt schweißtreibend, entzündungshemmend, verdauungsfördernd und antiseptisch.
Nimmst Du eine Prise Pfeffer und mischst sie mit einer Portion süßlich-holzig anmutendem Majoran, einer Nelke und einem Schuss Raucharoma, kannst Du Dir ungefähr vorstellen, wie vollmundig die mediterrane Gewürzpflanze Thymian duftet. Sie ist einer der Hauptdarsteller in der bekannten Kräutermischung „Kräuter der Provence“ und sollte in keine Kräuterküche fehlen. In einem sonnenverwöhnten Steingarten fühlt sie sich pudelwohl. Die Thymiansorten reichen vom Gartenthymian bis zum spritzigen Zitronenthymian.
Anders als viele andere Kräuter, die beim Trocknen an Würzkraft verlieren, legt Thymian bei dieser Art der Konservierung um das Dreifache zu. Willst Du ein Schmorgericht im Dutch Oven köcheln, ist getrockneter Thymian optimal und wird direkt zu Beginn hinzugegeben. Je länger er mitkocht, desto intensiver das Aroma. Magst Du es milder, gibst Du das Würzkraut später dazu. Frischer Thymian wird erst am Ende der Garzeit zum Grillgut gelegt.
Thymian verfeinert Fleisch, Fisch, Grillwürste, Frikadellen, Eintöpfe, Suppen, Schmorgerichte und vieles mehr. Isst Du gern Schweinemedaillons oder gegrillte Pilze, ist Thymianbutter eine sagenhafte Ergänzung. Dass mediterrane Kräuter auch Desserts bereichern, beweist der Schweizer Pit mit seinem Rezept für gegrillte Pfirsiche:
Klinische Studien fehlen zwar, in der Naturheilkunde ist die positive Wirkung von Thymian als Heilkraut auf den menschlichen Organismus jedoch unbestritten. Ätherisches Thymianöl ist für medizinische Zwecke (Keuchhusten, Bronchitis, Entzündungen der oberen Atemwege) anerkannt.
Rosmarin wächst buschig und verleiht jedem Kräutergarten einen edlen Charakter. Zum Würzen nimmst Du die kleinen Blätter. Die Stängel werden meistens entfernt. Sowohl Aroma als auch Geschmack sind intensiv, etwas bitter, an Harz und Eukalyptus erinnernd. Was wenig überzeugend klingt, hat es in der Praxis zum Klassiker der Grillküche geschafft. Das mediterrane Aroma harmoniert wunderbar mit Schweinefleisch, Kartoffeln, Lamm, Geflügel, Rind und Zucchini. Auch Kräuterbutter und Nachspeisen tut Rosmarin gut. Setz ihn dennoch zurückhaltend ein, um den Eigengeschmack von Grillgut nicht zu überlagern!
Eine Rosmarinmarinade für Fleisch kannst Du mehrere Stunden einwirken lassen. Das Ergebnis wird sommerlich anmutendes Grillgut sein. Bei Fisch sind kürzere Marinierzeiten vorteilhaft, um den zarten Fischgeschmack zu schützen. Alternativ lässt sich Rosmarin als Zweig bei Seafood platzieren. Gut funktioniert das auf Planken. Frische Kräuter einfach direkt auf den Fisch legen und wie gewohnt indirekt grillen. In geschlossenen Gas- oder Kugelgrills verteilt sich das Rosmarinaroma effektiv. Grillgemüse verhilfst Du mit Rosmarinmarinaden gleichermaßen zur unwiderstehlichen Mittelmeer-Delikatesse.
Rosmarin als Gesundheits-Booster: Während Rosmarinöl Wundinfektionen vorbeugt, fördert Rosmarintee die Magentätigkeit und hilft bei Erkältungen. Hast Du einen Rosmarinstock im Garten, kannst Du Dir die Blätter also in vielerlei Hinsicht zunutze machen.
Thymian und Rosmarin eignen sich zum indirekten Aromatisieren durch Räuchern. Hierzu gibt es mehrere Optionen:
Um das Verbrennen hinauszuzögern, lassen sich Kräuterzweige wässern. Das hat jedoch den Nachteil, dass Aromastoffe ausgeschwemmt werden.
Oregano darf auf keiner Pizza fehlen. Die Italiener lieben ihn für sein vollmundiges Aroma. Misch das Kräutergewürz unbedingt in Tomatensoße oder probier es zu Kartoffeln, Fisch und Nudeln! Salate mit Gurken und Tomaten schmecken mit einem Oregano-Dressing köstlich. Auch Fleischspieße und Geflügelspezialitäten vertragen Oregano. Im Garten oder auf dem Balkon versprüht die krautige Pflanze mit ihrem Geruch pures Urlaubsflair. Sie ist übrigens mit Majoran verwandt und überzeugt mit folgenden Pluspunkten:
Beim Ernten nur die Blätter abzupfen! Das kurbelt das Wachstum an. Nimmt das Ausmaß der Pflanze überhand, Stiele bis auf eine Handbreite abschneiden! Oregano treibt bei guten Standortbedingungen schon bald neu aus. Kaufst Du Oregano getrocknet, sind griechische Sorten empfehlenswert. Sie sind für ein besonders intensives Aroma bekannt.
Du leidest unter Magen-Darm-Beschwerden? Würz mit Oregano, denn die Wirkstoffe regen die Verdauung an und lindern die Symptome! Das Pizzagewürz kann aber noch mehr: Es macht Gerichte leichter verdaulich, wirkt krampf- und schleimlösend sowie appetitanregend.
Sowohl botanisch als auch geschmacklich ist Majoran mit Oregano (Wilder Majoran) und Thymian verwandt. Stehst Du eher auf eine mildere und süßlich herbe Richtung, wäre Majoran die bessere Wahl. Zurückhaltung ist aber auch bei dieser Gewürzpflanze angebracht, da sie eine Menge Würzkraft und ätherische Öle mit sich bringt. Aufgrund ihrer vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten, hat die Gewürzpflanze diverse Namen vorzuweisen. Darunter Wurstkraut, Bratenkräutel oder Kuttelkraut. Ein prominentes Verwendungsbeispiel von Majoran ist die Thüringer Rostbratwurst.
Beim Grillen von Geflügel, Rind, Schwein, Lamm, Fisch und Gemüse ist Majoran immer gern gesehen. Kombinationen mit Rosmarin unterstreichen Wild und Schmorgerichte schmackhaft. Da Majoran unserem Verdauungsapparat hilft mit schwerer Kost zurechtzukommen, ist es in vielen Bratenrezepten eine wichtige Zutat. Das Aroma passt außerdem super zu Kartoffeln, Grillkäse, Pilzen, gegrillten Auberginen, Zucchini und Pizza.
Für dauerhaftes Garen ist Majoran ungeeignet. Er wird erst kurz vor Garzeitende zum Grillgut gegeben. Alternativ rührst Du mit getrocknetem Majoran und Öl eine Marinade an oder packst ihn als Füllung in Fisch. Gute Partner für Majoran sind:
Entscheide Dich aber für einen dieser Kollegen, da sie selbst intensiv im Geschmack sind. Petersilie wäre eine weniger markante Ergänzung.
Beim Braten in Grillpfannen solltest Du frische Kräuter erst hinzufügen, wenn das Bratgut fast verzehrfertig ist. Gibst Du sie zu früh hinzu, verbrennen sie bei hohen Temperaturen und verpassen Deinem Essen eine bittere Note.
Beim Geschmack von Estragon lassen Fenchel und Anis grüßen. Das Kräutergewürz ist eng mit Wermut verwandt und kommt in vielen Marinaden sowie Saucen vor. Auch Senf, Essig, Suppen, Kräuterquark und eingelegte Gurken werden damit gewürzt. Zudem sind die Blätter und jungen Triebe der Pflanze fester Bestandteil der Fines herbes, einer populären Kräutermischung der Franzosen. Estragon zählt zu den robusten Kräutern, die mit Hitze zurechtkommen und helles Fleisch, Fisch, Gemüse, Grillsaucen, Dips, Salatsaucen und selbst gemachte Kräuterbutter abrunden. Willkommene Begleiter sind Senf, Basilikum, Rosmarin, Knoblauch, Oregano und Thymian.
Der Duft von Bohnenkraut macht Lust auf Sommer und rundet Geflügel, Fisch, Bohnen und viele andere Leckereien perfekt ab. Probier es unbedingt zu gegrilltem Blumenkohl! Bohnenkraut entfaltet sein Aroma langsam, sodass es in den Topf beziehungsweise auf den Grill wandern darf. Ist es Dir als Marinade zu geschmacksintensiv, legst Du Bohnenkraut als Zweig zum Grillgut und entfernst es vor dem Verzehr. Vermeide Kombinationen mit Majoran und Oregano!
Zarte Vertreter der Kräuterwelt wie Petersilie, Schnittlauch, Basilikum und Dill sind für kalte Gerichte und zum Bestreuen von Grillgut kurz vor dem Servieren vorteilhaft. Petersilie und Schnittlauch genießen in der deutschen Küche einen hohen Stellenwert. Bei mediterranen Grillgerichten müssen sie zwar häufig Thymian, Rosmarin und Co. weichen, als unverzichtbare Klassiker werden sie trotzdem gefeiert. Petersilie darf in vielen Füllungen für Pute, Grillhähnchen und Braten sowie als essbare Dekoration nicht fehlen. Es gibt glatte und krause Sorten. Bevorzugst Du feine Kräuter, ist glatte Petersilie genau das Richtige. Schnittlauch ist beim Grillen weniger interessant, da er Hitze nicht verträgt, für Salate und kalte Vorspeisen aber umso geschätzter. Schnittlauchbrot mit Frischkäse oder Quark lässt sich beispielsweise als leckeres Fingerfood inszenieren. Mit einer Kräuterschere zerkleinerst Du das Lauchgewächs besonders fix.
Petersilie gilt neben Muskat als Aphrodisiakum. Sie steigert die Lust auf Sex, was Kräutermuffel spätestens jetzt dazu motivieren sollte öfter mal gesund zu würzen. Welche Zutaten beim Grillen hinsichtlich der Libido ebenso wenig fehlen dürfen, kannst Du in unserem Ratgeber „Wer grillt, hat besseren Sex!“ nachlesen.
Wer kennt ihn nicht, den grünen Star des italienischen Klassikers Insalata Caprese, auch bekannt als Tomaten-Mozzarella-Salat. Basilikum bringt den Sommer auf den Grillteller und ist fester Bestandteil zahlreicher Rezepte. Du kannst die Gewürzpflanze zum Kochen von Suppen, für Salate, Pesto, Burger und viele andere Köstlichkeiten verwenden. Basilikumblätter haben einen angenehm scharfen und würzigen Geschmack. Sie lassen sich ganz, in Streifen geschnitten, grob zerzupft oder fein gehackt verarbeiten. Es sind über 60 Basilikumsorten mit individuellen Geschmackrichtungen erhältlich. Das Spektrum reicht von Zimt bis Zitrone. Rosmarin, Thymian, Tomaten, Pinienkerne und Parmesan gehören zu den Zutaten, die durch Basilikum gekonnt ergänzt werden.
Anders als Salbei oder Thymian, verbrennt Basilikum im frischen Zustand rasant. Deshalb entweder kurz vor Grillzeitende hinzufügen oder erst auf dem Teller über Grillgerichte streuen. Letztere Option ist den Aromen zuliebe die bessere. Beim Ernten kontinuierlich die Triebspitzen pflücken und Basilikumstängel mittig abschneiden! Die Schnittstellen entwickeln schon bald neue Triebe. Basilikum ist das ideale Zimmerkraut, es gedeiht auch ohne Garten und Balkon. Sogar das Vermehren ist ein Kinderspiel: Triebe abschneiden, in Wasser stellen und warten bis Wurzeln wachsen!
Basilikum gehört zu den kraftvollsten Gesundheitsförderern. Die Pflanze versorgt uns unter anderem mit Vitamin K, Vitamin C, Eisen, Magnesium, Kalzium und Antioxidantien. Seine Vitalstoffe tragen zu widerstandsfähigen Blutgefäßen bei, schützen vor freien Radikalen und helfen Herz-Kreislauf-Krankheiten vorzubeugen. Außerdem hat Basilikum eine antibakterielle und antioxidative Wirkung.
Gegenüber Aromabolzen wie Rosmarin oder Thymian ist Dill ein eher sanfter Begleiter für Grillgut. Sein mildes Aroma ist individuell aber vergleichsweise zurückhaltend. Insbesondere zu Seafood passt es hervorragend. Fisch aller Art profitiert von Dillgeschmack. Ob in der Marinade, als Dekoration oder in der Dill-Sauce zu rauchigem Flammlachs. Beim Grillen mit Dill solltest Du auf die direkte Methode verzichten. Dill ist eine der Kräutersorten, die schnell verbrennen und dabei einen unschönen Beigeschmack verursachen. Deshalb marinierten Fisch besser indirekt auf einer Salz- oder Holzplanke zubereiten. Alternativ stellst Du ein kleines Schälchen mit frisch gehacktem Dill auf den Tisch, sodass sich jeder bedienen und nach persönlichem Geschmack dosieren kann.
Darüber hinaus schmecken vielen Kräuterfans knackige Gurkensalate und Remouladen mit einer Portion Dill besser. Reich zu gegrillten Kartoffeln, ob Kartoffelspieße oder Fächerkartoffel, einen selbst gemachten Dill-Dip mit einer Preise Knoblauch und Deine Lieben werden begeistert sein! Tolle Begleiter zu Dill sind Petersilie und Schnittlauch. Gib aber Dill den Vortritt, weil sein Aroma ansonsten schnell in den Hintergrund rückt!
Eine leckere Dillmarinade zauberst Du mit frischem Dill, Öl, Knoblauch, Zitronensaft und Salz. Knoblauch und Dill fein hacken, Zitrone auspressen und alles kräftig unter das Öl rühren. Meeresfrüchte oder Fisch einlegen und im Kühlschrank ziehen lassen!
Eine der beliebtesten Mischungen ist als Kräuter der Provence bekannt. In der französischen Küche unverzichtbar, aber auch beim Grillen eine Bereicherung. Der Mix ist von Küchenkräutern geprägt, die in der Provence wild wachsen. Zwar gibt es unterschiedliche Arrangements, Rosmarin, Thymian und Bohnenkraut fehlen aber nie. Als Zugaben sind Oregano, Majoran, Lavendel, Basilikum und Kerbel denkbar. Kräuter der Provence findest Du im Handel als Trockenwürze, Würzessig und Würzöl. Perfekt für französisch inspirierte Grillmenüs sowie Aufläufe, Suppen und Pasta.
Die Fines herbes gehen ebenfalls auf das Konto der Franzosen. Die Kräutermixtur aus Kerbel, Estragon, Schnittlauch und Petersilie verfeinert unter anderem Fleisch, Fisch und Salate. Du kannst die genannten Kräuter frisch hacken und selber mischen oder getrocknet kaufen. Je nach Hersteller werden die Basiskräuter von Basilikum, Rosmarin, Trüffel und anderen Leckereien ergänzt.
Ob Baumarkt, Gärtnerei, Supermarkt oder online: Kräuterpflanzen kannst Du als Topfkraut vielerorts und ganzjährig kaufen. Oft sehr billig, zu billig. Das macht sich an der Qualität bemerkbar. Viele Pflanzen gehen nach wenigen Tagen ein. Um von kräftigen Pflanzen zu profitieren, solltest Du auf saftig grüne Blätter, einen aromatischen Duft, kräftige Stängel und ein buschiges Wachstum achten. Um sicherzugehen, dass die Qualität stimmt, kurz an einem der Stängel ziehen! Vorsichtig, aber gezielt. Löst sich der Stängel aus der Erde, lässt Du die Pflanze stehen. Sie ist nicht fest verwurzelt und wird Dir nur kurzzeitig Freude bereiten. Damit Kräuterpflanzen überleben, solltest Du sie möglichst bald ins Kräuterbeet oder einen größeren Topf umpflanzen.
Kaufst Du geschnittene Kräuter als Strauß beziehungsweise Bund, verarbeitest Du sie am besten am selben Tag. Auch hier solltest Du Dich bei der Kaufentscheidung von Duft und Aussehen leiten lassen. Mangelt es an Aroma, sind Stängel labberig oder gar vertrocknet, lässt Du sie besser liegen. Zum Lagern Kräuterbund in ein feuchtes Geschirrtuch aus Baumwolle oder Leinen wickeln und maximal drei Tage aufbewahren! Oder in Wasser stellen und als Blumenstrauß arrangieren!
Duftcheck: Beim Reiben zwischen den Fingern entfalten Kräuter ihren individuellen Duft. Riechst Du kaum etwas, mangelt es der Pflanze an Würzkraft.
Frisch geerntete Kräuter kurz und vorsichtig unter fließendem Wasser spülen, Schütteln und sorgfältig abtrocknen. Verwende zum Zerkleinern ein möglichst scharfes Messer, ein Wiegemesser oder eine Kräuterschere. Stumpfe Messer quetschen Kräuter und die wertvollen Inhaltsstoffe landen als feuchte Rückstände auf dem Schneidbrett. Bleibt die Unterlage nahezu trocken, hast Du alles richtig gemacht. Schneide Kräuter immer erst kurz vor Verwendung, um das volle Aroma zu genießen. Für dekorative Zwecke wäre die sogenannte Chiffonade empfehlenswert, eine Schnitttechnik, bei der Kräuter oder Blattgemüse in dünne Streifen geschnitten werden.
Kräuter spielen beim Marinieren von Grillgut eine wichtige Rolle. Es gibt dabei verschiedene Möglichkeiten zur Verarbeitung. Vier davon kurz vorgestellt:
Klassische Ölmarinade | Hitzebeständiges Pflanzenöl, Kräuter und Gewürze bilden die Basis. Eignet sich nicht nur zum Marinieren, sondern auch zum Bepinseln während des Grillens. Öl-Marinaden kannst Du nach Belieben mit einem Schuss Wein oder Weinessig verfeinern. Zu Grillgemüse passen Marinaden mit Knoblauch. |
Öl-Essig-Marinade | Saure Marinaden auf Öl-Essig-Basis machen Fleisch zart. Mit Kräutern und Grillgewürzen Deiner Wahl entsteht ein einzigartiger Mix. |
Kräuterpaste | Mit minimaler Ölmenge und reichlich frischen Kräutern kreierst Du eine aromatische Paste. Dank dickflüssiger Konsistenz haftet sie zuverlässig an Grillfleisch, Fisch und Gemüse. Beim Herstellen von Pasten leistet ein schwerer Mörser treue Dienste. Durch das Zerstoßen werden die ätherischen Öle der Kräuter freigesetzt, das Ergebnis ist einmalig. |
BBQ Rubs | Trockenmarinaden inklusive getrockneter Kräuter tropfen nicht und senken das Risiko für Fettbrand. Sie sind lang haltbar und intensivieren beim Rubben den Geschmack. Du kannst Dry Rubs selbst herstellen oder fertig kaufen. In unserer Abteilung für Barbecue Rubs findest Du hochwertige Produkte mit natürlichen Zutaten. Darunter Gewürzmischungen wie das Bratkartoffel-Gewürz von Ankerkraut mit Rosmarin, Majoran und Liebstöckelblättern. |
Forellen und andere Fische kannst Du mit einer Kräuterfüllung in ein kulinarisches Gedicht verwandeln. Eine beispielhafte Füllung entsteht mit gepresstem Knoblauch, Olivenöl und frisch gehacktem Rosmarin oder Thymian. Ein paar Zitronenscheiben dazu, fertig! Bei Grillhähnchen kannst Du aus dem Vollen schöpfen und von Thymian bis Bohnenkraut Deiner Fantasie freien Lauf lassen. Zwischen Zitronenhähnchen mit Zitronenmelisse und raffiniertem Kräuterhuhn mit kräftiger Salbeinote ist alles erlaubt. Bei unserer Gans mit Pflaumen-Apfel-Füllung kommt ergänzend Koriander ins Geflügel.
Aus Thymian, Rosmarin, Petersilie, Basilikum, Pflanzenöl und etwas Senf eine Marinade anrühren! Mit einem Stabmixer gelingt eine cremige Kräutermarinade komfortabel. Nach dem Aufschäumen eine Knoblauchzehe dazu pressen und etwas Abtrieb einer Zitrone. Schweine-Nackensteaks in einem Gefrierbeutel mit der Kräutermarinade marinieren und Minimum zwei Stunden kühlen. Zimmerwarme Steaks wenige Minuten grillen, zum Schluss mit frisch gemahlenem Salz und Pfeffer abschmecken. Als Beilage Salat, Baguette oder gegrilltes Gemüse dazu und Du hast ein großartiges Menü für Gäste!
Du suchst Rezeptideen für vegetarisches und veganes Grillgut oder originelle Grillbeilagen? In folgenden Abteilungen warten spannende Anregungen wie bunte Gemüsespieße, gegrillte Zucchinipäckchen und Falafel Burger darauf entdeckt zu werden:
Eine selbst gemachte Kräuterbutter schmeckt fantastisch zu Steaks, auf kross geröstetem Baguette oder Grillgemüse. Sie erfordert nur wenig Zutaten:
Knoblauch und Kräuter fein hacken, weiche Butter mit allen Begleitern gründlich mischen (mit Rührgerät klappt das prima) und in Form bringen. Nimm hierfür eine Schale aus Porzellan oder Glas, weil das Material kühlt und das Schmelzen der Butter beim geselligen Grillabend verzögert. Nach mehreren Stunden im Kühlschrank ist die selbst gemachte Kräuterbutter fertig. Sie ist schnell gemacht, gut vorzubereiten und das Ergebnis begeistert. Innerhalb einer Woche aufbrauchen oder portionsweise einfrieren!
Keine frischen Kräuter zur Hand? Fertige Mischungen wie das Kräuterbutter Gewürz sind praktische Alternativen.
Ob mediterrane Salsa Verde mit Olivenöl oder die Frankfurter Variante mit saurer Sahne: Grüne Saucen sind gefragt und wären ohne frische Kräuter undenkbar. Die Frankfurter Grüne Soße gilt als regionale Spezialität und der Mix aus sieben Kräutern ist auf lokalen Märkten erhältlich. Neben dem Gurkenkraut Borretsch umfasst er Kerbel, Schnittlauch, Gartenkresse, Petersilie, Sauerampfer und Pimpinelle.
Leckere Dips und milde Saucen lassen sich kinderleicht mit frisch gehackten Kräutern und Joghurt oder Quark herstellen. Gründlich verrühren, salzen, pfeffern, fertig. Zu Lamm passt beispielsweise eine Joghurtsauce mit frischer Minze.
Möchtest Du Kräuter selber anbauen, kannst Du sie im Frühjahr auf einer hellen Fensterbank ziehen und nach den Eisheiligen Mitte Mai kräftige Jungpflanzen nach draußen umsiedeln. Oder später als Topfkraut kaufen und direkt in den Garten oder auf dem Balkon pflanzen. Zum Ziehen in der Wohnung sind Basilikum, Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Oregano, Kresse und Dill ideal. Einige Tipps für erfolgreiches Keimen von Kräutersamen:
Keine frischen Kräuter zur Hand? Fertige Mischungen wie das Kräuterbutter Gewürz sind praktische Alternativen.
Um einen Eindruck zu den individuellen Ansprüchen von Kräutern zu vermitteln und die Kräuterpflege zu erleichtern, haben wir wesentliche Informationen zu sechs Sorten zusammengefasst:
Salbei | Echter Thymian | Basilikum | |
Pflanze | -Lippenblütler
-immergrüner Halbstrauch |
-Lippenblütler
-stark verzweigt -winterhart |
-Lippenblütler
-meist einjährig |
Wuchshöhe | bis 80 cm | bis 40 cm | bis 60 cm |
Blüte | Juni – August | Mai – Oktober | Juni – September |
Boden | -kalkhaltig
-gut durchlässig |
-möglichst sandig
|
-lockeres Erdreich
-regelmäßig Dünger |
Standort | sonnig | volle Sonne | warm, viel Sonne |
Wässerung | -sparsam aber regelmäßig | -sparsam | -täglich
-Erdreich muss immer feucht sein |
Ernte | den ganzen Sommer über | jederzeit | bis zum Frühherbst |
Über Echten Thymian freuen sich auch heimische Bienen.
Rosmarin | Oregano | Schnittlauch | |
Pflanze | -Lippenblütler
-nicht winterhart |
-Lippenblütler
-mehrjährig -teilweise winterhart |
-Lauchgewächs
-winterhart |
Wuchshöhe | bis 2 Meter (!) | bis 65 cm | bis 50 cm |
Blüte | ganzjährig möglich | Juli – September | Mai – August |
Boden | -sandig
-regelmäßig düngen
|
-gering
-eher trocken und nährstoffarm – 1x düngen nach der Haupternte genügt |
-sandig
-humusreich -hoher Nährstoffbedarf
|
Standort | sehr sonnig | sonnig, Halbschatten | sonnig |
Wässerung | -mäßig, aber kontinuierlich | -wenig | -gleichmäßig, nur mäßig feucht halten |
Ernte | ganzjährig | ganzjährig | ganzjährig |
Blühende Kräuter sehen toll aus, keine Frage. Möchtest Du jedoch das Wachstum ankurbeln, musst Du Blüten abschneiden. In einer Vase ergeben blühende Kräuterstängel eine natürliche Tischdekoration für die Grillparty.
Auch das ist möglich. Allerdings brauchen Kräuter viel Licht. Ist Dein Balkon eher dunkel und schattig, darfst Du keine zu hohen Erwartungen an die Ernte haben. Beim Anbau auf einem sonnenverwöhnten Südbalkon ist im Hochsommer Vorsicht geboten:
Kräuter kommen zwar mit viel Sonne und Wärme zurecht, können bei zu starker Hitze aber verbrennen. Häng sie nicht vor das Geländer, wo die UV-Strahlung den ganzen Tag hinknallt.
Merke: Je kleiner der Topf, desto empfindlicher reagieren Kräuter auf äußere Einflüsse. Das gilt für Hitze und Trockenheit gleichermaßen. Bei beengten Platzverhältnissen gehen sie deutlich schneller ein. Im Zweifelsfall lieber größere Kübel wählen!
Kreative Ideen für platzsparende Anbaumöglichkeite, ob DIY Kräuterregale und Kräuterampeln, oder mobile Hochbeete, hängende Kräuterkisten und Kräutergärten aus Paletten findest Du im Web zahlreich. Mit derartigen Lösungen hast Du auch ohne Garten immer frische Kräuter zum Grillen griffbereit.
Ob Balkon, Terrasse oder Garten: Bei ausreichend Fläche ist eine Kräuterspirale (Kräuterschnecke) eine lohnenswerte Investition. Zum Bepflanzen gibt es vielerlei Ausführungen, darunter Modelle aus Blech und Gabionen. Kräuterspiralen sind optisch attraktiv und schaffen optimale Bedingungen für ein gesundes Kräuterwachstum.
Im Sommer gedeihen Kräuter in Hülle und Fülle. In den kalten Monaten des Jahres sind sie Mangelware. Zumindest im frischen Zustand. Um sich auch abseits der gängigen Grillsaison zum Wintergrillen an ihrem einladenden Aroma zu bedienen, kannst Du sie auf zweierlei Arten haltbar machen:
In den Monaten August und September entfalten Kräuter ihre volle Würzkraft. Dann ist der perfekte Zeitpunkt, um sie zum Trocknen zu ernten. Am besten erledigst Du das an einem späten Vormittag in einer Periode mit mehreren Tagen Sonnenschein hintereinander. Hat es erst geregnet oder weisen Kräuter am Morgen Tau auf, wartest Du mit der Ernte. Feuchte Kräuter bilden schneller Schimmel. Der Rückschnitt hat gleichzeitig den Vorteil, dass die Pflanzen einen Wachstumsschub erleben und Du über den Spätsommer nochmals ordentlich Material zum Grillen zur Verfügung hast.
Theoretisch ist das Trocknen zwar bei allen Kräutern möglich, aufgrund von Verlusten bei Aroma und Geschmack, lohnt sich der Zeitaufwand aber nicht immer. Unter anderem kannst Du Dir die Arbeit bei Dill, Schnittlauch, Liebstöckel (Maggikraut), Basilikum und Estragon sparen. Optimale Trockenkräuter sind:
Sei beim Ernten kritisch und verwende nur die kräftigsten Triebe! Den Kräuterbund anschließend gründlich schütteln, um die Pflanzenteile von Schmutz und Staub zu befreien! Braunes oder anderweitig geschädigtes Material abschneiden! Die Kräuterernte nicht waschen, weil dabei wertvolle Würzkraft verloren geht und Feuchtigkeit die Bildung von Keimen fördert.
Dünn beblätterte Pflanzen werden mit Stiel getrocknet. Bestes Beispiel sind Rosmarin und Majoran. Bei Kräutern wie Minze oder Salbei ist es hingegen wichtig die Blätter zum Trocknen von den Stielen zu trennen. Ansonsten wandern die besten Inhaltsstoffe in den Stiel, was die aromatische Wirkung der Blätter schmälert. Kräuterblätter nebeneinander (nicht stapeln!) auf ein mit Küchenkrepp oder Backpapier ausgelegtes Tablett legen und bei Zimmertemperatur abseits der Einwirkung von Sonnenlicht trocknen lassen. Ein trockener, gut belüfteter Standort wäre ideal. Tägliches Wenden kommt dem Trocknungsprozess zugute, ist aber kein Muss. Du hast einen alten, nicht isolierten Schopf, durch den kontinuierlich eine Brise weht? Dort kannst Du Kräuter hängend trocknen. Hierfür in kleinen Mengen bündeln! Getrocknete Kräuter sind zum Einlagern bereit, wenn sie auf Druck knisternde Geräusche von sich geben. Je nach Luftfeuchtigkeit beträgt die Trockenzeit bis zu zwei Wochen.
Kräuter trocknen im Backofen? Kannst Du machen, ratsam ist das aber nicht, weil viele ätherische Öle zerstört werden. Das Trocknen erfordert Zeit. Wer die nicht hat, lässt es besser.
Alternativ zur DIY-Variante kaufst Du getrocknete Kräuter im Handel. Dort findest Du sie als Einzelkräuter, innerhalb von BBQ Rubs, in Form von Kräutersalz oder als universell verwendbare Kräutermischung.
Der ideale Lagerplatz ist trocken und dunkel. Zum Aufbewahren nimmst Du keine Baumwollbeutel, Kunststoff- oder Papiertüten, sondern Porzellan- und Blechdosen oder Einmachgläser! Sie schützen getrocknete Kräuter zuverlässig vor Feuchtigkeit, Schmutz und Ungeziefer. Einmach- oder Marmeladengläser mit Schraubverschluss sind perfekt, weil sie transparent und schnell geöffnet beziehungsweise verschlossen sind. Mit einer solchen Aufbewahrung hast Du den Inhalt im Blick. Allerdings sollten Gläser in einem Schrank auf ihren nächsten Einsatz warten, damit Kräuter lichtgeschützt sind. Blickdichte und beschriftete Kräuterdosen lassen sich wiederum als Dekoration auf dem Küchenregal oder in der Grillecke in Szene setzen.
Getrocknete Kräuter zum Lagern nicht unnötig zerkleinern, weil dabei Aromastoffe flöten gehen! Lass Stängel beziehungsweise Blätter ganz! Falls nötig, erst kurz vor Verwendung zerbröseln! Sollen Trockenkräuter in Salatsaucen, Dips und sonstigen kalten Zubereitungen Verwendung finden, erweckst Du ihre ätherischen Öle durch Einlegen (ca. eine Stunde) in ein geschmacksneutrales Öl zum Leben.
Ob für Dich oder als Präsent für Deine Lieben: Selbst gemachtes Kräutersalz kommt immer gut an. Für die Zubereitung brauchst Du hochwertiges Salz und getrocknete Kräuter. Ob Du grobes Salz für die Salzmühle nimmst oder bereits fein gemahlenes, bleibt Dir überlassen. Zwei Teile Kräuter auf acht Teile Salz ergeben eine angenehme Mischung. Bei feinem Salz, das Du in einen Salzstreuer füllst, solltest Du ein paar Reiskörner hinzufügen. Die saugen überschüssige Feuchtigkeit auf, beugen Klumpen und Verderb vor. Kräutersalz luftdicht verpacken!
Beim Einfrieren bleiben gegenüber der Trocknung mehr Vitamine enthalten. Auch optisch gibt es Unterschiede: Getrocknete Kräuter verlieren durch den Feuchtigkeitsentzug an Leuchtkraft, ihr Grün ist blass und geht teilweise in Grau über. Gefrorene Kräuter behalten ihr sattes Grün nahezu vollständig.
Gut geeignet für das Tiefkühlfach ist Dill. Da er schnell verwelkt, musst Du ihn möglichst frisch verarbeiten. Ebenfalls empfehlenswert für die Konservierung durch Tiefgefrieren:
Basilikum solltest Du nicht einfrieren. Er wird braun und verliert Geschmack.
Zur Vorbereitung frische Kräuter von verwelkten Stellen befreien, kurz unter kaltem Wasser abbrausen, abtropfen lassen, mit Küchentuch abtupfen und zerkleinern! Salbei kannst Du als Blatt einfrieren. Sobald Salbeiblätter gefroren sind, lassen sie sich mit einem Handgriff zerbröckeln. Oder Du lässt sie auftauen und platzierst sie in ihrer ursprünglichen Form auf Grillgut.
Füll frisch gehackte Kräuter in Eiswürfelformen! Anschließend hast Du praktisch portionierte Kräutermengen, die Du nach Bedarf zum Grillen und Kochen verwenden kannst. Um keine Unmengen an Formen zu benötigen, füllst Du die kleinen Vertiefungen inklusive Kräuter mit etwas Öl, flüssiger Butter oder Wasser auf und lässt sie tiefkühlen. Die gefrorenen Kräuterportionen aus der Eiswürfelform nehmen und in Gefrierbeutel umfüllen!
Kleine Plastikbehälter mit Deckel von Frischkäse oder Joghurt kannst Du zum Einfrieren loser Kräuter ohne Flüssigkeit wiederverwenden. Döschen ausspülen, abtrocknen, mit Kräutern füllen und ab damit ins Gefrierfach! Wurden die Kräuter vor dem Einfrieren gründlich abgetrocknet, kannst Du mit einem Teelöffel problemlos kleine Mengen entnehmen.
Im Supermarkt gibt es fertige TK-Kräuter. In der Regel streufähig und fein gehackt. Im Vergleich zu eigenen Kräutern sind sie natürlich teurer, aber eine Alternative, wenn es schnell gehen muss. Bei qualitativer Ware werden Kräuter erntefrisch eingefroren, sodass der Aromaverlust minimal ist.
Gefrorene Kräuter musst Du nicht erst auftauen lassen, um sie als natürliche Geschmacksverstärker einzusetzen. Streu sie einfach zu den übrigen Zutaten für Marinade, Dressing oder direkt in einen Topf und schon tauen die Pflanzenteile auf! Hast Du Kräuter mit Öl oder Wasser eingefroren, dauert es etwas länger. Brauchst Du Kräutereiswürfel für Schmorgerichte, Suppen oder ähnliches, erledigt die heiße Masse das Auftauen super fix. In wenigen Minuten haben sich die Eiswürfel aufgelöst und die Kräuter entfalten ihre Würze.
Gefrorene Kräuter sind bis zu einem Jahr haltbar. Denk ans Beschriften mit Datum und Kräutername!
Ein sogenanntes Bouquet garni macht sich klasse als Mitbringsel zum Grillfest. Die Kräutermischung wird zum dekorativen Kräuterstrauß gebunden oder in ein Gewürzsäckchen gepackt. Welche Kräuter übergeben werden, solltest Du von den Vorlieben der Gastgeber abhängig machen. Seafood verträgt Dill und Estragon, Geflügelfans können wiederum mit Thymian, Majoran und Petersilie viel anfangen und gegrilltes Schweinefleisch schmeckt mit Majoran, Thymian und Salbei doppelt lecker. Du verschenkst rote Grillsaucen? Dann ist ein Kräutersträußchen mit Basilikum, Rosmarin, Bohnenkraut, Oregano und Estragon eine Überlegung wert. Diese Kräuter verleihen Deiner Sauce einen sommerlichen Charme und verwöhnen Beschenkte mit einem verlockend duftenden Vorgeschmack.
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