Grillratgeber
Einen Grill hat fast jeder schon mal irgendwie zum Glühen gebracht. Mit ganz unterschiedlichen Erfahrung. Damit Dir das in Zukunft ohne große Ärgernisse, Gefahren und lange Wartezeiten gelingt, erzählen wir Dir, worauf Du achten musst.
Ja, selbstverständlich! Wir wissen ganz genau, dass Männer am Grill Helden sind und keine Kosten, Mühen und Schmerzen scheuen, um die perfekte Glut unter den Rost zu zaubern. Nur fürs Protokoll: Wir empfehlen dir trotzdem, Grillhandschuhe zu verwenden und unbedingt auf flüssigen Grillanzünder zu verzichten – gerade dann, wenn Kinder in der Nähe sind.
Durch die meisten flüssigen Grillanzünder, die in der Regel aus Kerosin, Petroleum oder N-Paraffin bestehen, bekommen Steaks, Würstchen und Co. einen chemischen Beigeschmack! So etwas willst du deinen Gästen doch sicherlich nicht anbieten, oder?!
Mit einem Anzündkamin dauert es zwar ein wenig, bis der Brennstoff komplett durchgeglüht ist, jedoch gelingt das Anzünden von Holzkohle oder Grillbriketts nahezu jedem. Wie du hierbei vorgehen musst, kannst du in unserem Ratgeber „So verwendest du einen Anzündkamin richtig!“ erfahren.
Sie bestehen in der Regel aus gepresstem Holz oder Holzwolle, die entweder in Wachs, Pflanzenöl oder Spiritus getränkt sind. Zudem gibt es auch noch Anzündwürfel aus Paraffin – das sind die kleinen weißen Gebilde, die beim Entzünden stinken, als ob ein 30 Jahre alter Diesel-LKW startet. Gerade letztere sind dafür verantwortlich – wie flüssige Grillanzünder auch – dass oft ein chemischer Beigeschmack des Grillguts entsteht.
Solltest du Anzündwürfel verwenden wollen, dann warte auf jeden Fall so lange, bis der Grillwürfel vollständig verbrannt ist und sich eine ordentliche Glut gebildet hat.
Eine „männliche“ Art der Kohleentzündung stellt auch das Verwenden von schwerem Gerät wie Gasbrenner oder einer Heißluftpistole dar. Das ist zwar etwas aufwändiger – für eine Heißluftpistole benötigst du einen Stromanschluss – jedoch ist auch hier eine optimale Glut nahezu garantiert. Ob bei deinen Gästen allerdings so ein richtiges BBQ-Feeling aufkommt, sei dahingestellt – schnell geht es in jedem Fall.
Apropos Stromanschluss – eine weitere Möglichkeit, Kohle zu entzünden und auf chemische Zündhilfsmittel zu verzichten, ist ein elektrischer Grillkohleanzünder. Er sieht nicht nur so aus, wie ein überdimensionierter Tauchsieder, er arbeitet auch nach dem gleichen Prinzip. Einfach zwischen die Grillkohle oder Grillbriketts in den Grill legen – der Kontakt mit den glühend heißen Stäben sorgt dafür, dass du schon nach circa 10 Minuten eine optimale Grillglut erreichst. Etwas umständlich ist hierbei das Handling nach dem Gebrauch. Denn für mindestens fünf Minuten wird der Anzünder zum gefährlich heißen Brandeisen. Achte darauf, wo du ihn ablegst und dass niemand aus Versehen darauf tritt oder sich verbrennt.
Es müssen nicht immer chemische Zündhilfsmittel, schweres Gerät oder gekaufte Grillkohleanzünder sein. Eine sehr gute Alternative sind beispielsweise Eierkartons oder auch Tannenzapfen. Einfach unter die Kohle mischen und anzünden. Beides brennt sehr gut und entwickelt eine starke Hitze, die deine Grillkohle oder deine Grillbriketts nach kürzester Zeit glühen lassen.
Vielleicht hast du schon einmal von dieser Methode gehört, jedoch noch nicht selbst ausprobiert? Dann wird es eindeutig Zeit! Sie ähnelt vom Prinzip her dem herkömmlichen Anzündkamin, die benötigten Hilfsmittel sind hier jedoch eine leere Wein- oder Bierflasche und Zeitungspapier.
Rolle große Zeitungsseiten zusammen und umwickele damit eine leere Flasche deiner Wahl. Am besten überschlägst du die Enden der Papierrollen miteinander, so dass diese fest um die Flasche sitzen. Ist die komplette Flasche umwickelt, stellst du sie mittig auf den Kohlerost. Anschließend schüttest du ausreichend Grillkohle oder Grillbriketts um die Flasche, so dass eine Art Pyramide entsteht und ziehst die Flasche (Ohne Zeitungspapier) heraus. Wenn du jetzt brennendes Zeitungspapier oder ein Streichholz in den entstandenen Schacht wirfst, entzündet sich die Kohle in wenigen Minuten und du erhältst auch mit dieser Methode eine optimale Glut.
Wir alle kennen das, die besten Grillpartys sind die spontan veranstalteten. Solltest du überhaupt keine Grillanzünder im Haus haben und Opfer eines Stromausfalles sein (schweres Gerät scheidet somit also aus), kannst du auch Tortilla- oder Kartoffelchips verwenden! Diese brennen sehr gut, da sie sehr fetthaltig sind. Einfach unter die Kohle mischen und anstecken. Der Nachteil: Das Knabbern nach dem Grillen fällt dann aus.