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Grillratgeber

Grill doch mal Spargel!

Alljährlich bringt der Frühling ein ganz besonderes Gemüse auf unsere Teller: den Spargel. April, Mai und Juni sind die Monate, in denen die weißen oder grünen Stangen die Gaumen vieler Genießer erfreuen. Der weiße Spargel wird in Deutschland bevorzugt angebaut und demzufolge auch häufiger gegessen. Die Kombination mit Salzkartoffeln, Sauce Hollandaise und diversen Schinkenspezialitäten ist zwar der Klassiker, aber dieses königliche Gemüse hat sehr viel mehr zu bieten. Insbesondere auf dem Grill offenbart er seine ganze Aromenvielfalt. Und hier geben wir ganz klar dem grünen Spargel den Vorzug. Nachdem wir die wichtigsten Fragen zum Spargel beantwortet haben, erklären wir Dir auch warum.

Wann genau ist Spargelzeit?

Genau genommen gibt es keine fest definierte Spargelzeit. Die Ernte ist nämlich wetterabhängig. Je nach Wetterlage gibt es den ersten Spargel in Deutschland Anfang oder Mitte April. Traditionell endet die Spargelzeit am 24. Juni, dem Johannistag, auch Spargelsilvester genannt. Nun weiß der Spargel natürlich nicht, wann genau der 24. Juni ist, und er stellt auch nicht plötzlich an diesem Tag sein Wachstum ein. Dass bis zu diesem Termin in der Regel sämtlicher Spargel geerntet wird, hängt damit zusammen, dass die Spargelpflanzen die Sommermonate brauchen, um bis zum ersten Frost genügend Kraft zu tanken, damit sie im Folgejahr wieder ausreichend Ernte abwerfen.

Wenn im März schon frischer Spargel angeboten wird, dann stammt dieser entweder aus dem wärmeren Ausland, oder er wurde unter Folie und im beheizten Boden gezogen. Bei dieser Art des Anbaus ist allerdings der Energieverbrauch kein geringer.

Wie erkenne ich frischen Spargel?

Frischer Spargel quietscht. Wenn Du zwei Spargelstangen aneinander reibst, dann reden sie mit Dir in einer leicht quietschigen Sprache. Außerdem sind die Stangen schön fest. Die Spitzen sind geschlossen und das Ende ist noch nicht ausgetrocknet. Wenn Du das Spargelende etwas eindrückst, wirst Du sofort merken, ob er trocken oder doch noch Feuchtigkeit in den Enden hat. Wenn der Spargel schon braun wird, dann ist er garantiert nicht mehr frisch.

Wo kann ich frischen Spargel kaufen?

Am besten direkt beim Spargelbauern. Die haben oft einen Hofverkauf und auch samstags und sonntags geöffnet. Spargelbauern gibt es generell im gesamten Bundesgebiet. In Niedersachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen, den Hauptanbaugebieten, kann man die Spargelbauern gar nicht übersehen. In den östlichen Bundesländern muss man meist etwas suchen, weil der Spargelanbau nicht so weit verbreitet ist, aber auch dort wird man fündig. Darüber hinaus gibt es zur Spargelzeit das königliche Gemüse auch in jedem Supermarkt. Aber Du tust dem Bauern etwas Gutes, wenn Du den Spargel direkt bei ihm kaufst und so dafür sorgst, dass 100 Prozent des Geldes bei ihm und nicht im Rachen der Supermarktketten landet.

Weißer oder grüner Spargel?

Wenn Du Dich nicht entscheiden kannst, nimm beide. Oder am Samstag den weißen und am Sonntag den grünen. Beide Spargelsorten haben natürlich ihre Berechtigung. Der grüne Spargel ist in der Regel wesentlich aromatischer als der weiße. Das liegt daran, dass er überirdisch wächst, also auch von der Sonne geküsst wird. Er besitzt mehr Vitamin C und auch mehr Kalium. Sehr gesund sind aber beide Sorten. Sie bestehen zu mehr als 90 Prozent aus Wasser, sind daher super kalorienarm. 100 Gramm Spargel haben keine 20 Kilokalorien. Sind dafür aber echte Mineralstoffbomben. Kalium, Phosphor, Calcium, Natrium, Niacin und jede Menge Vitamine. Die abenteuerlichen Geschichten über die potenzsteigernde Wirkung von Spargel, die werden wir hier an dieser Stelle nicht erzählen. Aber es gab sie schon in der Antike.

Wie schäle ich Spargel?

Die gute Nachricht vorweg: Grünen Spargel musst Du nicht schälen. Damit ist auch schon geklärt, warum wir den grünen Spargel bevorzugen. Lediglich die holzigen Enden müssen abgeschnitten oder auch abgebrochen werden und schon sind die grünen Stangen bereit. Weißer Spargel hingegen muss geschält werden. Wenn Du den Spargel direkt beim Spargelbauern kaufst, bekommst Du ihn dort häufig auch schon vorgeschält. Die meisten Landwirte haben heute spezielle Schälmaschinen und nehmen Dir diese leidige Arbeit ab. Wenn Du geschälten Spargel kaufst, solltest Du ihn allerdings rasch zubereiten, da er natürlich im geschälten Zustand schneller austrocknet.

Wenn Du ihn selbst schälst, dann gibt es dafür sogenannte Spargelschäler. Die setzt Du immer unterhalb des Spargelkopfes an und ziehst den Schäler bis nach unten zum Spargelende. Das machst Du rundherum. Anschließend hast Du einen riesigen Berg Spargelschalen vor Dir liegen. Wenn Du Schweine hältst, dann freuen die sich darüber, ansonsten kannst Du die Schalen wunderbar für eine Spargelsuppe verwenden.

Wie koche ich Spargel?

Den Spargel zu kochen ist zwar die am weiten verbreitetste Methode der Zubereitung, aber ganz sicher nicht die beste. Wenn Du Spargel kochen willst, dann am besten den weißen. Du stellst einen großen Topf mit Wasser auf den Herd. Würzt mit etwas Salz, Zucker und ein paar Tropfen Öl und lässt den Spargel darin circa 15 Minuten kochen. Die Kochzeit ist abhängig von der Dicke der Spargelstangen, sehr dicker Spargel kann auch schon mal 20 Minuten brauchen. Nach dem Kochen sollte er noch etwas Biss haben und nicht allzu weich geworden sein. Es gibt spezielle Spargeltöpfe, in denen der Spargel stehend gekocht werden kann. Das hat den Vorteil, dass die zarten Spargelspitzen nicht unter Wasser liegen und nur gedämpft werden.

Grünen Spargel dünstet man besser. Dazu legt man den Spargel in eine ausreichend große Pfanne, gibt nur wenig Wasser dazu, legt einen Deckel drauf und wartet zehn Minuten. So behält der Spargel seine Nährstoffe und Vitamine und vor allen Dingen sein volles Aroma.

Wie grille ich Spargel?

Wenn Du Dir Deinen Grillrost und dann Deine Spargelstangen anschaust, wirst Du wahrscheinlich sehr schnell zu der Erkenntnis gelangen: Das geht nicht gut. Irgendwie solltest Du sicherstellen, dass die Spargelstangen nicht durch den Rost flutschen. Du brauchst eine Grillplatte. Klar kannst Du auch so eine usseligen Grillkorb nehmen, aber da lässt sich nicht so wirklich toll mit arbeiten. Wenn Du die Vorzüge einer Grillplatte erst einmal kennengelernt hast, willst Du nie wieder ohne sein. It’s all about Röstaromen. Die bilden sich dort, wo das Grillgut mit dem Rost oder eben mit der Platte in Verbindung kommt. Auf einer Grillplatte gibt es also mehr Röstaromen.

Du kannst den weißen ebenso wie den grünen Spargel grillen. Der weiße braucht in der Regel nur ein paar Minuten längere Garzeit. Du kannst den Spargel zunächst heiß angrillen und dann indirekt garen lassen. Du kannst das natürlich auch umgekehrt machen, ihn also erst indirekt garen und anschließend für die aromatischen Röstaromen sorgen. Du kannst Spargel marinieren, ihn während des Grillens mit Saucen oder Marinaden beträufeln, Du kannst ihn auch in Bacon wickeln oder auch etwas Greyezer drüberstreuen und mit Pinienkernen servieren. Egal wie, er wird immer ein Hochgenuss sein.

Was trinke ich zum Spargel?

Die perfekte Begleitung zum Spargel ist Weißwein. Welcher Wein der wahrlich passende ist, hängt natürlich davon ab, wie Du den Spargel zubereitest. Wenn es eher scharf wird, wie bei unserem Spargel mit Garnelen, dann passt ein fruchtiger Riesling mit einer guten Restsüße. Fast immer richtig liegst Du mit einem Rivaner, einem Weißburgunder oder auch einem Chardonnay. Wichtig ist, dass der Wein nicht zu viel Säure hat, das verträgt sich nicht mit der leichten Bitternote des Spargels. Wird der Spargel gegrillt, haben wir es mit einer stärkeren Aromatik zu tun, als wenn wir den Spargel aus dem Kochtopf holen, deswegen darf auch der begleitende Wein durchaus etwas charaktervoller sein und sollte schon eine gewisse Reife mitbringen.

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