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Tranchiert (6): Grillst Du noch, oder häkelst Du schon?

Es wird mehr gehäkelt als gegrillt

Laut einer Studie steht „Grillen/Barbecue“ auf der Liste der liebsten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen auf Platz 32. Während im Jahr 2014 noch 10,4 Prozent das Grillen als liebste Freizeitbeschäftigung angaben, waren es 2015 nur 9,3 Prozent und 2016 sogar nur noch 9 Prozent. Damit rangiert Grillen hinter Häkeln oder Stricken. Der Deutschen liebste Freizeitbeschäftigung ist übrigens immer noch das Fernsehen.

Immer mehr grillen mit Gas

Allerdings ist der Anteil der Ganzjahresgriller auf 40 Prozent gestiegen. Auch in der kalten Jahreszeit wird also vermehrt gegrillt. Dabei ist das Grillen mit Holzkohle immer noch die beliebteste Grillart. Das Grillen mit Gas ist jedoch auf dem Vormarsch. Während im Jahr 2012 nur 16,9 Prozent der Befragten angaben, einen Gasgrill zu besitzen, waren es im Jahr 2015 bereits 28,7 Prozent.

Umsatzplus für Händler

Der Markt für Grillgeräte boomt allerdings wie kaum ein zweiter. Industrie und Handel verzeichneten Rekord-Umsatzanstiege in diesem Segment. Wir sparen uns an dieser Stelle die Recherche, ob sich der Umsatz für Häkelnadeln ebenfalls so sensationell entwickelt. Will ja keiner wissen. Entscheidend ist, dass inzwischen von einer Marktsättigung gesprochen wird.

Es sind immer dieselben

Wie passt dann aber die Abnahme bei der liebsten Freizeitbeschäftigung mit dem Umsatzanstieg beim Handel zusammen? Es ist wie so oft: Es sind immer dieselben. Die rund zehn Prozent, die Grillen als liebste Freizeitbeschäftigung angeben, sind auch die, die den Markt zum Boomen bringen. Denn sie entwickeln sich vom Flachgriller, also vom Steak- und Würstchengriller, zum Barbecueexperten, grillen also immer öfter und probieren gerne neue Rezepte aus. Da wird plötzlich indirekt gegrillt, da müssen die 3-2-1-Ribs ausprobiert werden, nicht zuletzt das Pulled Pork und selbst die Weihnachtsgans wird gegrillt. Und um all das tun zu können, reicht der klassische Holzkohlegrill irgendwann nicht mehr aus. Der Trend geht zum Zweit- und Drittgrill. Dann wird der Gasgrill angeschafft, der Smoker, der Beefer, der Dutch Oven. Und die klassische Grillausstattung gelangt dann auch schnell an ihre Grenzen. Deswegen boomt vor allen Dingen eines: der Zuberhörmarkt.

Die häkelnde Ehefrau

Wenn dann inzwischen von Marktsättigung zu hören ist, dann mag daran die häkelnde und finanzbewusste Ehefrau schuld sein. Denn am Grill stehen in Deutschland immer noch zu 80 Prozent Männer. Und wenn die Ehefrau die Grillhandschuhe nicht aus edler Kaschmirwolle häkelt, wird sie irgendwann feststellen: Häkeln ist günstiger als Grillen. Also wird der liebe Ehemann erst einmal mit einem Ausgabestopp belegt. Vielleicht könnte man von dem Geld ja doch mal wieder in den Urlaub fahren und den neuen Häkelbikini ausführen. Wer keine häkelnde Ehefrau hat, wird vielleicht von allein drauf kommen, dass er jetzt alles besitzt, was ein wahrer Griller braucht: Fünf Grills, Grillkohle von sieben Herstellern, zwölf Grillzangen, einen Schrank voller Rubs und Gewürze, achtzehn Grillschürzen von diversen Grillkursen und eine fröhlich lächelnde Ehefrau, die nicht mehr kochen muss. Das sollte Mann nicht ausreizen.

Frauen an den Grill

Und wenn ich einen Tipp für die Grillhersteller abgeben sollte, dann hieße der: Bringt die Frauen an den Grill. In dem Segment ist noch viel Luft. Da Frauen beim Einkauf sehr viel mehr auf Design und Farbe achten, müssen die Grills dann allerdings hübscher und bunter werden. Nein: Die Fortsetzung dieses Tipps heißt übrigens nicht: Bringt die Männer an die Häkelnadeln. Wer bitte soll das anziehen?

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