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Wilde Küche und Country-Klänge

Was für ein fantastischer Tag. Als großer Fan des Wild Kitchen Projects, dessen erstes Buch ich bereits hier vorstellte: Die Jagd nach dem Außergewöhnlichen, ließ ich es mir nicht nehmen, den Wild Kitchen Dutch Oven Kurs in der Nähe Bielefelds zu besuchen. Der Himmel war grau und der Wind kühl an diesem Junimorgen. Der Seminarort ein kleines Anwesen im Niemandsland rund um Bielefeld. Umringt von Feldern und Wiesen. Perfekte Kulisse für die wilde Küche. Zwei Rehe wurden wenige Tage zuvor geschossen und würden nun von den Kursteilnehmern zerlegt werden. Aus der Decke schlagen, zerlegen, parieren, zubereiten, alles verwerten. Nose-to-tail. Was an diesem Tag nicht zubereitet und gegessen wird, wird vakuumiert und den Kursteilnehmern mitgegeben.

Zum Geburtstag

Ein Geburtstag ist zu feiern an diesem Tag. Und so sprudelt morgens um zehn bereits der erste Sekt. Wenn das Tier aus der Decke geschlagen ist, so will es des Jägers Sitte, ist auch das zu begießen. Und so stehen wir wenig später mit den Schnapsgläsern im Kreis und trinken fröhlich weiter. An zu singen fangen wir erst einige Stunden später, wenn einer der Kursteilnehmer uns mit seiner Gitarre in die entlegenen Winkel von Tennessee, und damit zu den Ursprüngen des Bluegrass und des Country entführen wird.

Zum Ursprung

Nachdem beide Rehe aus der Decke geschlagen sind, erfolgt die Grobzerlegung, bei der jeder, der mag, mithelfen kann. Michael ist Jäger, erzählt über die Jagd, über die Tiere, die Notwendigkeit des Jagens und das, was Fleisch essen für ihn bedeutet. Er tötet das Tier, er zerlegt es, er bereitet es zu, er isst es. Nur so kann er dem Tier den ihm gebührenden Respekt zollen und ein Lebensmittel genießen, dass natürlicher nicht hat aufwachsen können. Seine Frau Jana hat es sich vor Jahren nicht nehmen lassen, in einer Metzgerei das Zerlegen zu lernen. Die Tiere dort waren etwas größer und die Arbeit etwas beschwerlicher, aber Jana ist eine Frau, die es wissen will, die hinterfragt, die ihre Prinzipien verteidigt, die anpackt und für die der wahre Genuss nur draußen in der Natur stattfinden kann. Und so nehmen uns diese beiden mit auf eine Reise, bei der Ursprünglichkeit, Nachhaltigkeit und Lebensmittel, die den Namen verdienen, die Hauptrolle spielen.

Gruß aus der wilden Küche

Die Filets kommen zuerst in die Pfanne. Die gusseiserne Pfanne wird dafür auf den Anzündkamin gestellt, in dem die Briketts schon fröhlich vor sich hin glühen.

Mit den Händen

Der Cole Slaw wird zubereitet und nachher unsere Pulled Deer-Burger geschmacklich verfeinern.

Männerlollis

Die Reh-Oberschale wird in dünne Scheiben geschnitten und diese noch etwas plattiert. Darauf wird dünner weißer Speck gelegt. Alles wird zu einer Rolle aufgerollt, in die in gleichmäßigen Abständen Spieße gesteckt werden. Aus der Rolle schneiden wir die Männerlollis und brutzeln diese ebenfalls in der Pfanne über dem Anzündkamin.

Bierbrot

Roggenmehl, Bier, Honig, Hefe und Wildgewürze werden unser Brot. Natürlich aus dem Dutch Oven. Mit viel Oberhitze.

Hochrippe

Die mit frischen Kräutern aus dem Garten geschmückte Hochrippe wird bis zu einer Kerntemperatur von 57 Grad im Dutch Oven gegart und zusammen mit dem Bierbrot für die totale Verzückung bei allen Kursteilnehmern sorgen.

Rippchen

Mit Bier angegossen schlummern die Rippchen im Dopf für mehrere Stunden vor sich hin.

Komplettverwertung

Was heute nicht im Dutch Oven landet, wird zu Hackfleisch verarbeitet, vakuumiert, ordentlich beschriftet und wartet so auf die weitere Verwendung.

Kirschschnecken

Ich möchte dazu eigentlich nichts sagen, außer: Der Dopf war zu klein!

You make me happy when skies are gray

Und dann packt er plötzlich seine Gitarre aus und fängt an zu singen. Er kennt sie alle, die Legenden der US-amerikanischen Bluegrass- und Country-Music. Er erzählt von ihnen, als hätte er sie persönlich gekannt. Und er singt deren Songs, während wir uns am Feuer wärmen und der immer noch graue Junihimmel uns längst nichts mehr anhaben kann. So geht er schließlich zuende, dieser fantastische Tag. Mit bester Musik, bester Gesellschaft und allerbester Laune. Danke an alle Beteiligten und Danke an Jana und Michael für den Ausflug in Eure Wilde Küche.
Die gesamte Fotostrecke mit Hund und Hühnern und Landschaft und noch mehr leckerem Essen gibt es auf unserer Facebook-Seite: Fotoalbum Wilde Küche.

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