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Travelgrill: Wenn die Wildnis ruft

Der Auftrag

„Mach doch mal Deine berühmten Bratwurstschnecken auf dem Travelgrill!“

„Kein Problem.“ Entschlossen schnappe ich mir den Grill in der hübschen Tasche und trage ihn nach Hause. Da stehe ich dann auf meiner Terrasse und plötzlich wird mir gewahr: „Houston, wir haben ein Problem.“ Ich stehe zwar nicht auf dem Mond, aber irgendwie auf dem Schlauch. Für den Travelgrill brauche ich ein Lagerfeuer. Auf meiner Terrasse? In meinem Garten? Feuerstelle?

Es sind oft die kleinen Dinge im Leben, die die größten Herausforderungen darstellen. Was tun? Nun, der Grill heißt ja auch Travelgrill und nicht Terrassengrill. Da stehe ich also mit Grill und Mondgesicht und der Gewissheit: Ich muss in die Wildnis. Da in meinem Kopf sowieso relativ viel Wilderness herrscht, melde ich Houston: „Problem gelöst!“

Ab in die Wildnis

Ich packe meinen Wanderrucksack: Travelgrill, Steak, Bratwurstschnecke, Messer, Brett, Salz, Küchenlicht, Schlafsack, Axt. Schuhe an, Jacke an, Mütze auf. Mütze? Quatsch. Los geht’s. Das Eggegebirge hab ich quasi vor der Haustür. Das ist ein wahrhaft berüchtigtes Gebirge. Man erzählte uns Kindern damals gruselige Geschichten über seltsame Wesen, über Räuber und Bärenhöhlen. Die einzige Straße, die durch dieses Gebirge führt, war immer verschneit, selbst im Sommer. Zumindest kann ich mich an diese Straße nicht anders erinnern. Wenn man in der Dunkelheit dort entlang fuhr, sah man stets in einer kleinen Schlucht rotes Licht flackern. Unser Vater sagte immer, dort tanzen die Bären, deswegen hieße das auch Bärental. Keine Ahnung, wann ich erfahren habe, dass dort ein Puff war. Aber wenn mir heute jemand was von Bären erzählt, dann hab ich immer dieses Rotlicht vor Augen. Vor, nicht in.

Ich stapfe den steilen Weg hinauf. Stundenlang. Irgendwann hab ich das Gefühl, der Mond könne nicht mehr weit weg sein. Wandern ist ein seltsamer Zeitvertreib. Man spürt bald seine Beine nicht mehr, trotzdem bewegen sie sich noch. Das Hirn scheint völlig entkoppelt und nur noch mit Gedanken über den Weltensinn und das Steak im Rucksack befasst.

Erste Rauchzeichen

Eine Lichtung. Hier bleibe ich, suche einen Platz für mein Feuer und falle sackartig zu Boden. Jeder Mensch sollte einen Platz für sein Feuer haben. Und einen, der es anmacht. Die Dämmerung verschlingt in Windeseile das Tageslicht. Ich muss mich beeilen. Mit meiner Axt gehe ich ein paar Bäume fällen. Mein Pfadfinderwissen, dass ich mir durch das Lesen der Lederstrumpf-Romane angeeignet habe, hilft, das Feuer zu entzünden. Okay, ja, ich hab das Travelgrill-Feuerzeug benutzt. Aber ich hätte es auch ohne gekonnt. Bestimmt. Dichter Qualm steigt auf und ich bin froh, dass ich hier oben keine Nachbarn habe. Wahrscheinlich erkennt man meine Rauchzeichen auch im Himalaya.

Die Magie des Augenblicks

Stumm sitze ich da, huste nur ab und zu und schaue den tanzenden Flammen zu. Fast vergesse ich, warum ich hier bin. Der Travelgrill. Ich packe das Schätzen aus und stelle es ins Feuer. Dann wird es magisch. Wie immer, wenn man ein rohes Stück Fleisch den Flammen übergibt. Dieses gierige Auflodern, dieses Zischen und Brutzeln, mit dem das Feuer das Fleisch verschlingt. Auf die Gier folgt ein sanftes Grummeln, das schließlich zu einem gleichmäßigen Knistern verebbt.

Inzwischen hat sich die Dunkelheit zu mir gesetzt. Der Mond verbirgt sein fahles Gesicht hinter Wolkenbahnen, als plötzlich ein blitzendes Augenpaar vor mir auftaucht. Ein Bär. Kampfeslustig greife ich zu der Grillzange, bereit, damit bis zum Äußersten zu gehen. Doch der Bär wackelt gemütlich wie Balu in meine Richtung, legt sich nah ans Feuer und betrachtet das Steak.

Der Bär und das Steak

Ich wende ich das Steak. Sehen kann ich nicht mehr viel, was dem Steak allerdings nichts ausmacht. Es wird perfekt werden. Ohne Licht. Ohne Thermometer. Steak mit Thermometer grillen ist sowieso ein Zeichen von Feigheit. Oder Unvermögen. Was irgendwie auch das gleiche ist. Mein Vater, seines Zeichens weltbester Metzgermeister, hat irgendwann einmal gesagt: „Mit nem Stück Fleisch kann sie umgehen.“ Von diesem Ritterschlag scheint auch der Bär zu wissen. Ich teile mein Steak mit ihm. Was, ich geb es zu, in dieser Situation auch ein Zeichen von Feigheit ist, denn mein Steak teile ich sonst mit niemandem. Allerdings bin ich nicht sicher, ob die Travelgrill-Grillzange, mit der sich am Grill wunderbar arbeiten lässt, tatsächlich als Bärentöter taugt.

Funkelnde Augen

Zeit für die Bratwurstschnecke. Noch einmal zischt es, noch einmal lodern die Flammen als das Fett in die Glut tropft und ich mich nach Meinung der überaus fachkundigen Expertenwelt jetzt vollends vergifte. Der Bär schaut mich an, als wolle er sagen, das esse ich nicht. Mit der Spiegelung der Flammen in meinen Augen funkele ich ihn an und sage: „Gib’s zu, Du bist ein Gummibärchen!“

Verschollen im Weltall

Das Feuer knistert durch die Nacht, ich krieche in meinen Schlafsack und ganz nah an den Bären. Als Kopfkissen taugt er wunderbar. Der Himmel ist jetzt klar, allein das knarzende Schnarchen meines Kopfkissens zersägt die Stille. Ich verliere mich noch ein bisschen in den Weiten des Universums und weiß, man sollte viel öfter hinaus in die Wildnis, das Abenteuer suchen, sein Steak teilen und die Sterne betrachten.

+++ The End +++

 

Der Erfinder des Travelgrills ist Nicolas Sacotte. Auf travelgrill.de könnt Ihr ihn sehen und dort erzählt er auch, wieso und weshalb er den Travelgrill erfunden hat. Nicolas ist jemand der leidenschaftlich gerne grillt und das nicht nur zuhause, sondern auch gerne mal unterwegs. Was bisher an Outdoor-Grills, beziehungsweise Lagerfeuer-Grills zu haben war, hat ihn nicht überzeugt, also hat er den Travelgrill konstruiert. So einfach, so konsequent. Ich find den Travelgrill ziemlich genial.

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