35 Jahre. Blond. 1,75 Meter groß und: weiblich! Keine typische Beschreibung für eine Person, die in der deutschsprachigen Grill-Szene auf YouTube aktiv unterwegs ist. Denn: Die meisten Grill-Kanäle werden von Männern mit Inhalten rund ums Thema BBQ befüllt. Doch seit Oktober letzten Jahres mischt eine Fitnesstrainerin aus Bayern gewaltig mit. Für ihren YouTube-Kanal „Die Frau am Grill“ konnte sie innerhalb von einem Vierteljahr bereits über 1.500 Abonnenten gewinnen und begeistern – und damit ihre Abos von knapp 200 auf über 1.500 mehr als versiebenfachen. Im Interview mit BBQ.LOVE geht’s um die weibliche BBQ-Szene auf YouTube, Fischen, Thomas Müller und einen gewissen „Schorschi“.
Weil ich auch ab und zu mal Hunger habe (lacht). Nein, im Ernst: Es macht mir Spaß draußen Gerichte zuzubereiten – so einfach ist das. Der Grill-Geruch und das dabei aufkommende Gefühl, erinnert an Urlaub, Camping, Feiern, Geselligkeit. Und ich halte mich eben gerne an der frischen Luft auf. Egal ob Grillen, Joggen oder Fischen.
Ja, ich habe vor drei Jahren die staatliche Fischereiprüfung erfolgreich bestanden. Davor war ich bei meinem Lebensgefährten nur immer Zuschauerin und das hat mir gar nicht gefallen. Darum habe ich da mal angegriffen.
Nein, bei weitem nicht. Aber ich fische gerne auf Hecht und Forelle. Da habe ich mittlerweile schon ein paar Rezepte parat. Und natürlich auch zu anderen Fischen wie Dorade, Makrele oder Karpfen.
Es mag augenscheinlich so sein, dass wenig Frauen grillen. Aber nur, weil sie eben nicht soviel auf YouTube oder Facebook mit Grillkanälen unterwegs sind. Ähnlich verhält es sich beim Fischen. Sicherlich, die Männer/Frauen-Quote ist nicht 50:50, aber es gibt wirklich viele Frauen die grillen – und auch fischen.
Beim Fischen kenne ich mich zu wenig aus. Beim Grillen gibt es meinem Wissen zufolge zwei weitere Kanäle: „Ari’s Grillkanal“ von Arianne Aust, die – so ist mein Wissensstand – die Vorreiterin unter den weiblichen Grillkanälen war. Und dann noch „Mutterschiff“ von Katja Mohren. Beides Kolleginnen, die ich sehr schätze.
Das klingt übertrieben. Aber ich kann es mir nicht vorstellen auf diese Art, Essen zuzubereiten, zu verzichten. Ich habe das von klein auf bei meinen Eltern mitbekommen. Mein Lebensgefährte grillt auch gerne. Ehrlich kann ich gar nicht sagen wann mich das Fieber gepackt hat. Irgendwie habe ich das schon als Kind eingeimpft bekommen.
Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise. Und besonders: Leute die ordentlich Hunger und Durst mitbringen. Weil das Gegrillte gemeinsam genießen steht über allem!
Ich setzte auf Qualität und bewussten Konsum, öfter auch mal Salat oder etwas ohne Fleisch um sich dann wieder an einem qualitativ hochwertigen Fleisch zu erfreuen. Deshalb grille ich nicht nur Fleisch sondern auch Gemüse, Fisch oder Süßes. Und wirklich des Öfteren mal Fisch. Eine gesunde und leckere Alternative.
Am Strand an der Nordsee und dann am liebsten meinen selbst gefangenen Fisch.
Am liebsten die ganze Fußballnationalmannschaft in der Hoffnung, sie bringen ordentlich Hunger mit. Aber eigentlich den Thomas Müller. Und den werde ich mir auch irgendwann noch krallen – nur zum Grillen versteht sich.
Ich schaue nicht allzu viel Fußball, aber wenn man ihn in Interviews sieht ist er eigentlich ein ganz amüsantes Kerlchen… könnte mir vorstellen, dass man mit ihm ganz nett grillen kann.
Der hat keine Zeit ein Problem zu haben, weil der muss dabei ja dann die Kameraführung übernehmen (lacht). Nein, im Ernst: Der würde sich da auch freuen.
Bisher noch nicht, aber 2018 stehen paar Events an, auf denen ich entweder moderieren oder auch aktiv teilnehmen werde. Allgemein werde ich mich dieses Jahr verstärkt mit dieser Thematik auseinandersetzen.
Am liebsten mit meinem „Schorschi“, das ist der Spitzname für meinen Weber Spirit S 330: Praktische Regulierung der Temperaturen, die Möglichkeit direkt und indirekt zu grillen. Und auf dem Rost hat er jede Menge Platz. Und der Seitenbrenner verstaubt bei mir garantiert nicht.
Aktuell der Dutch Oven. Im Dutch Oven kann man traumhafte Eintöpfe und Suppen, aber auch Fleisch, wie beispielsweise Rippchen, zubereiten. Oder sogar Mehlspeisen wie Dampfnudeln. Ein vielseitig einsetzbares Gerät. Auf was ich auch nicht verzichten möchte: Der Pizzastein. Das soll nun keinesfalls abgehoben klingen, aber: Hier merkt man keinen großen Unterschied zur Pizza beim Italiener.
Mein Papa. Er grillt sehr oft, sogar wenn es regnet oder schneit. Von ihm habe ich mir bisschen was abgeschaut. Unter anderem den Schwenkbraten aus dem Saarland.
Gibt es keines. Weil mir so viel so gut schmeckt. Aber wenn ihr mich zwingt etwas zu sagen: Lammrücken vom Grill mit selbst gemachtem Zaziki und Rosmarinkartoffeln. Ab und zu gönne ich mir Lammfleisch, scharf angegrillt setzt dieses Fleisch feinste Aromen frei. Die Art der Zubereitung mit frischem Rosmarin und ordentlich Knoblauch ist genau mein Ding.
Natürlich, man kann bei jedem Wetter grillen. Wie sagt man so schön, die Grillsaison beginnt am 1. April und endet am 31. März.
Ich gehe meinem Fitnesstrainer-Job nach oder sitze an einem Fluss, Kanal oder Weiher und fische.
Nicht wirklich, aber generell gilt: Probieren geht über Studieren. Wenn man eine Idee hat muss man diese ausprobieren. Auch wenn es dauert, bis man zu einem Ergebnis kommt, mit dem man zufrieden ist.
Natürlich! Jeder der öfters grillt und das nicht zugibt, verheimlicht etwas! Mir spuken da immer meine Dampfnudeln aus dem Dutch Oven im Kopf herum.
Der erste Durchgang: zu trocken. Der zweite Durchgang: der Teig zu weich und feucht. Erst beim dritten Anlauf hat es geklappt. Da war dann alles wunderbar.
Das ist sehr lieb von euch. Vielen Dank, dass Ihr mich interviewt habt. Ich wünsche Euch und Eurer Leserschaft ein tolles Grilljahr 2018.